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„Zusammenarbeit zwischen Schulen und Sportvereinen stärken“

Allgemeine News

Sport und Bewegung haben eine äußerst positive Auswirkung auf die Entwicklung der kognitiven, emotionalen, sozialen und physischen Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen. Darüber war man sich bei der Tagung „Bewegung bildet. Schule und Sportverein, ein Netzwerk für nachhaltige Lern- und Lebensräume“ im Bozner Pastoralzentrum einig. Die Zusammenarbeit zwischen den Schulen und den Sportvereinen soll deshalb gestärkt werden.

„Sport tut nicht nur dem Körper, sondern auch der Psyche gut“, erklärte etwa Prof. Dr. Stefan Schneider von der Deutschen Sporthochschule Köln. Dabei verwies er unter anderem auf eine aktuelle Studie an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf, die belegt, dass sich bei einem mehrwöchigen Aus-dauer-Lauftraining signifikante Verbesserungen im visuell-räumlichen Gedächtnis, bei der Konzentrationsfähigkeit und der Stimmung ergeben. „Wichtig ist außerdem die Abwechslung und der Spaß an der Bewegung“, hielt der promovierte Sportwissenschaftler und Theologe fest.

 

Auch Landesrat Philipp Achammer attestierte in seinen Grußworten den großen Stellenwert von Sport und Bewegung im Bereich der Bildung. Mit dem neuen Bildungsgesetz wurde die Anerkennung von außerschulischen Bildungsangeboten – darunter explizit auch Sportangebote – grundsätzlich ermöglicht. Nun gehe es darum, Schritt für Schritt einen guten Weg der Zusammenarbeit zu finden, so Achammer. In diesem stetigen Prozess  brauche es vor allem anderen den guten Willen von allen Beteiligten.

 

Wie ein funktionierendes Fördersystem zur Zusammenarbeit zwischen Schule und Sport aussehen kann, zeigte im Anschluss Christian Fury. Der Schweizer ist Verantwortlicher des Jugend+Sport-Förderprogramms am eidgenössischen Bundesamt für Sport. „Der J+S-Schulsport versteht sich als Ergänzung zum verpflichtenden Sportunterricht in der Schule und als Bindeglied zum freiwilligen Vereinssport“, erklärte Fury. Für Südtirol ist das Schweizer Modell indes nicht eins zu eins adaptierbar, interessante Möglichkeiten bietet es aber allemal.

 

Wie die Zusammenarbeit zwischen Schule und Sportverein in Zukunft vermehrt funktionieren könnte, erklärte Wolfgang Oberparleiter, der Direktor des Amtes für Schulverwaltung. „Die Vereine können sich entweder landesweit oder von einzelnen Schulen als Bildungspartner akkreditieren lassen. Letztlich entscheidet dann aber jede Schule selbst, ob und wenn ja welches Bildungsangebot sie anrechnen lassen will“, so Oberparleiter. Die rege Diskussion im Anschluss an sein Referat zeigte einmal mehr, dass es viele unterschiedliche Sichtweisen gibt. Gleichzeitig ist es aber auch ein Zeichen dafür, dass der von Landesrat Achammer angesprochene Prozess bereits ins Rollen gekommen ist.

 

Zumal es bereits zahlreiche positive Beispiele in Südtirol gibt. So präsentierte Dagmar Lechner, Grundschullehrerin in Laas, das erfolgreiche Pilotprojekt „Schule und Sportverein – Partner in Bewegung“. Seit dem Schuljahr 2011/2012 arbeiten in der Vinschger Gemeinde nämlich die Grundschule und der ASC Laas Raiffeisen erfolgreich zusammen. In Kaltern geht das erfolgreiche Projekt zwischen der Mittelschule und dem Kalterer SV sogar schon in das achte Jahr. Bernhard Stein, Sportlehrer an der Mittelschule in der Überetscher Gemeinde, zeigte im Rahmen der Tagung warum dieses Projekt schon so lange funktioniert und welche Früchte es mittlerweile trägt.

 

„Wir sind optimistisch, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, zog VSS-Obmann am Ende der Tagung eine erste Bilanz. Ein erster Anstoß war die VSS-Tagung im Bozner Pastoralzentrum allemal. Nun braucht es den guten Willen aller Beteiligten, denn „schließlich geht es um unsere Kinder und damit auch um unsere Zukunft“, wie eine Teilnehmerin nach der Veranstaltung feststellte.

v.l.n.r.: Christian Flury, Bernhard Stein, Dagmar Lechner, Wolfgang Oberparleiter, Günther Andergassen und Stefan Schneider
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