Kinder Trainieren für Olympia: Frühzeitige Spezialisierung oder Polysportivität

Im April 2022 startete der Verband der Sportvereine Südtirols das mehrjährige Weiterbildungsprojekt zum Thema Olympia 2026. Nach der Auftaktveranstaltung „Olympia kommt – Innovationskraft für das Land“ wird nun ein weiteres, spannendes und sicherlich sehr interessantes Thema behandelt.

Dieses mehrjährige Weiterbildungsprojekt wurde vom VSS in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Dr. Stefan Schneider von der Deutschen Sporthochschule Köln ins Leben gerufen und wird über die gesamte Dauer von ihm begleitet.

Prof. Dr. Achim Conzelmann, Ordinarius für Sportwissenschaften und Leiter der Abteilung Sportpsychologie und Forschungsmethoden der Universität Bern hat sich in den letzten beiden Jahren mit seiner Arbeitsgruppe intensiv mit dem Thema „Kinder trainieren für Olympia - Wann und wie sollten Kinder an den Leistungssport herangeführt werden“, beschäftigt.

Zusammen mit Prof. Dr. Dr. Stefan Schneider von der Deutschen Sporthochschule Köln wird der Doktorand Bryan Charbonnet vom Institut für Sportwissenschaften der Universität Bern und mitwirkender der Arbeitsgruppe am Freitag, 5. Mai 2023 um 16.30 Uhr im Pastoralzentrum St. Josef, Domplatz 2 in Bozen ein Referat halten mit dem Thema

Kinder trainieren für Olympia:
Frühzeitige Spezialisierung oder Polysportivität
Weder... noch...!


Die Debatte zur optimalen Trainingsgestaltung im Kindesalter hat im Nachwuchsleistungssport und auch innerhalb der Sportwissenschaft eine lange Tradition und ist durch ein Entweder-Oder-Denken geprägt:

Sollen sich sportliche Talente bereits im Kindesalter auf eine Sportart spezialisieren und in dieser systematisch trainieren oder sollen sie eher spielerisch unterschiedliche Erfahrungen in mehreren Sportarten sammeln (Polysportivität)?

Der Beitrag präsentiert Argumente für beide Extrempositionen, zeigt aber dann auf, dass das Einnehmen und das gegeneinander Ausspielen dieser Positionen nicht sinnvoll ist.

Bei genauerer Betrachtung könnte der erfolgversprechendste Weg zum Olympiasieg auch irgendwo dazwischen liegen. Unter Beachtung der Stellungnahme elf Schweizer Sportverbände und theoretischer Erkenntnisse aus der Bewegung- und Trainingswissenschaft, Entwicklungswissenschaft, Sportpsychologie und -Pädagogik sowie Sportmedizin, zeigt es sich, dass weder Polysportivität noch frühzeitige Spezialisierung die Lösung ist.

Vielmehr führen unterschiedliche Einflussfaktoren (Alter, Sportart, Entwicklungsziel, individuelle Besonderheiten) und Facetten der Trainingsstruktur (Aufgabenspezifik, Leistungsorientierung) zu unterschiedlichen optimalen Wegen. Als Grundsatz sollte gelten: Erhöhe die Aufgabenspezifizität und Leistungsorientierung im Training so früh wie für den Erfolg im Höchstleistungsalter nötig, aber auch so spät wie möglich, um die gelingende Entwicklung nicht zu gefährden.

Die Teilnahme ist kostenlos. Aus organisatorischen Gründen bitten wir um eine Anmeldung über das vorgesehene Anmeldeformular bis Mittwoch, 3. Mai via E-Mail an info(at)vss.bz.it.

Der VSS lädt Sie herzlich ein, diese Gelegenheit des gemeinsamen Wissens- und Erfahrungsaustausches zu nutzen und würde sich auf Ihr Kommen und Ihren wertvollen Beitrag sehr freuen!

Olympia kommt – Innovationskraft für das Land

Die Olympischen Winterspiele 2026 bieten eine Chance, neu über die Rolle des Sports in unserer Gesellschaft nachzudenken. In diesem Sinne startete der Verband der Sportvereine Südtirols (VSS) das mehrjährige Weiterbildungsprojekt „Olympia kommt – Innovationskraft für das Land“. Am Freitag, 8. April wurde der erfolgreiche Auftakt gefeiert.